«Waldbaden» meint einen Spaziergang im Wald, bei dem der Wald sehr bewusst wahrgenommen wird, um Körper, Geist und Seele in der Natur zu regenerieren.

Bei einem Waldspaziergang werden alle Sinne einbezogen. Die Augen nehmen unterschiedliche Grünfärbungen von Bäumen und Sträuchern, Muster bei Blättern und Baumrinden wahr, die Ohren Geräusche von knackenden Zweigen, das Trommeln des Spechtes, das Plätschern des Baches, die Nase Dürfte von erdigem Waldboden, frischgefälltem Holz, blühenden Holundersträuchern, die Hände und Füsse ertasten Tannzapfen, Rinden, Wurzeln, Steine, die Zunge schmeckt frische Waldbeeren oder würzigen Bärlauch.

Die Bäume unterstützen unsere Gesundheit nicht nur durch die Umwandlung von CO 2 in Sauerstoff, sie sondern auch Öle (Phytonzide) ab. In diesen Ölen sind je nach Baumart unterschiedliche Duftstoffe, die die Bäume vor Bakterien, Pilzen und Insekten schützen. Uns helfen diese Duftstoffe ebenfalls. Sie senken unseren Stresspegel und den Blutdruck, sie bringen das Nervensystem ins Gleichgewicht und sie verbessern die Stimmung und den Schlaf.

In einem Spital zeigte sich, dass Patienten nach einer Operation weniger Medikamente für die Schmerzen brauchten und schneller entlassen werden konnten, wenn sie durch das Zimmerfenster einen Baum sahen. Deutlich länger zur Gesundung hatten Patienten, die auf eine graue Betonwand blickten.

Fazit: Ob über die Gefühle wahrgenommen oder mit wissenschaftlich Erkenntnissen fundiert, feststeht:

Bäume und Wälder laden uns ein, ihre Heilkraft zu nutzen.

Literaturhinweis: Qing Li, Die wertvolle Medizin des Waldes. Wie die Natur Körper und Geist stärkt. Rowohlt Taschenbuchverlag 2018.